Geschichte
Zur Historie Buddenhagens
Buddenhagen liegt in einem der ausgedehntesten Waldgebiete Mecklenburg-Vorpommerns, landschaftlich auf Ablagerungen der Eiszeit aufgebaut.
Hünengräber dokumentieren eine Besiedlung des Bereiches seit der Steinzeit. Spätere Jahrhunderte sind durch etliche Völkerwanderungen gekennzeichnet. Bodendenkmale aus der Bronzezeit wie Urdolmen (Großsteingrab), Schälchenstein oder ein zu rituellen Feierlichkeiten genutzter „Wasserstein“ sind vorchristliche Zeugen.
1387 taucht die Bezeichnung Buddenhagen erstmals urkundlich auf, in Unterlagen der Greifswalder Marienkirche. Im 14. und 15. Jahrhundert existierten hier, idyllisch im Wald am Brebowbach gelegen, drei Wassermühlen. Eghard Budde wird als einer der Mühlenbesitzer namentlich festgehalten. Die Bezeichnung des Ortes kann demnach als Zusammensetzung von Budde und Hagen angesehen werden ---> "die Rodung des Budde". Rodungsansiedlungen erhielten oftmals den Anhang "-hagen".
Ungezählte kriegerische Auseinandersetzungen sowie Stagnationen in der Entwicklung brachten auch den Menschen in dieser Region viele Entbehrungen und Veränderungen.
1613 wurde in Buddenhagen eine Försterei errichtet. Nach einer Überlieferung des Dreißigjährigen Krieges wurde eben in diesem Forthaus, in der Nacht vom 12. zum 13. Juni 1633, der Leichnahm des schwedischen Königs Gustav Adolf II aufgebahrt. Er war zuvor in einer Schlacht bei Lützen (heute Sachsen Anhalt) gefallen. Seine sterblichen Überreste wurden über Buddenhagen weiter nach Wolgast und von dort per Schiff zur letzten Ruhestätte nach Schweden überführt.
Erstmalig als Dorfstelle wurde Buddenhagen in der "Schwedenmatrikel" von 1694 festgehalten, als unser Landstrich unter schwedischer Verwaltung stand. Laut dieser Geschichtsschreibung bewirtschafteten Hohendorfer Bauern die meist sandigen Ackerflächen. In den Kirchenbüchern Hohendorfs gibt es ab 1716 erste Eintragungen im Trau- und Taufregister für Buddenhagen.
1846 bestand Buddenhagen schließlich aus 7 Häusern mit insgesamt 88 Einwohnern.
Wirtschaftlichen Aufschwung erhielt der Ort durch den Bau der Straße von Moeckow-Berg nach Wolgast (heute B 111) im Jahre 1835 und die Inbetriebnahme der Eisenbahn von Züssow nach Wolgast 1864. Zwischen Buddenhagen und Anklam bzw. Lassan wurde 1896 eine Schmalspurbahn mit land- und forstwirtschaftlichen Güter- aber auch Reiseverkehr eröffnet. Schon 1920 wurde die Strecke zwischen Buddenhagen und Krenzow jedoch wieder aufgegeben.
1899 wurde der Fernsprechverkehr zwischen Buddenhagen und Wolgast ermöglicht.
Das ehemalige Kurhaus "Waldfrieden" (Jägerweg 1) wurde 1909 eröffnet, der Ort erhielt den Status eines Luftkurortes.
Der Friedhof wurde 1921 angelegt, bis dahin fanden die Bestattungen in Hohendorf statt. Die provisorische Friedhofshalle wurde 1963 durch ein massives Gebäude ersetzt und 1998/99 modernisiert und erweitert.
An das Stromnetz wurden die Haushalte 1929 angeschlossen.
Die Freiwillige Feuerwehr wurde 1934 gegründet und erhielt 1963 ein Spritzenhaus.
Schwere alliierte Bombenangriffe auf das Peenemünder Raketenforschungszentrum veranlassten die Wehrmacht dazu, für die dort beschäftigten Fachleute relativ sicher gelegene Außenunterkünfte zu errichten. Anfang der 1940er Jahre enstand deshalb in der Nähe des Buddenhagener Bahnhofes eine einfache Barackensiedlung. Nach Kriegsende dienten diese Baracken als bescheidene Wohnungen für mehr als 250 Flüchtlinge und Vertriebene aus Schlesien und dem Sudetenland. Ab 1956 ersetzte man die Holzwände dieser Gebäude des heutigen "Vogelviertels" durch Mauerwerk.
Im Folgenden weitere geschichtliche Fakten in Listenform.
17. Februar 1968: Gründung des Buddenhager Fußballvereins. 1984 errichtet der Verein am Fußballplatz das kleine Sportlerhaus.
Die Vereinigung Deutschlands brachte natürlich auch für Buddenhagen umfangreiche Neustrukturierungen.
05.09.1992: Die Gemeinden Rantrum (Kreis Nordfriesland in Schleswig-Holstein) und Buddenhagen (damals Kreis Wolgast in Mecklenburg-Vorpommern) vereinbaren eine freundschaftliche Zusammenarbeit für den kommunalen und gesellschaftlichen Bereich.
21.12.1993: Erster Spatenstich für das neue Wohngebiet "Rantrumer Weg" für über 40 Wohnhäuser
26.03.1994: Einer Tradition folgend, Gründung des Schützenvereins Buddenhagen.
Herbst 1994: Die Zufahrtsstraße von Buddenhagen zur Bundesstraße 111 wird saniert und erhält eine Schwarzdecke
01.04.1995: Die Kindertagesstätte wurde vom Diakonischen Werk der evangelischen Kirche als Träger übernommen
16.12.1995: 1. Weihnachtsbaummarkt in Buddenhagen, der seitdem jährlich stattfindet
29.03.1997: 1. Osterfeuer in Buddenhagen, seitdem Tradition
31.01.1998: Der Kindergarten wird nach mehr als 30 Jahren geschlossen
24.07.1998: Umgestaltetung des Kindergartengebäudes zum "Haus der intergenerativen Begegnung"
24.07.1998: Buddenhagen besitzt ein eigenes Logo: "BUDDENHAGEN – NATÜRLICH"
31.08.1998: Fertigstellung der Trinkwasser-Druckstation
06.04.1999: Fertigstellung der aufwendig sanierten Bestattungshalle auf dem Friedhof
17.11.1999: Die Chronik von Buddenhagen wird öffentlich vorgestellt
18.08.2000: Der "Jägerweg" wird bis zum alten Fortshaus als Anwohnerstraße ausgebaut
29.09.2001: Übergabe des neuen Feuerwehrhauses
07.12.2001: Aus den Klärteichen wurde ein Biotop mit der Möglichkeit zur Löschwasserentnahme
08.05.2002: Fertigstellung des 1. Bauabschnittes der Straße "Am Wald"
02.06.2003: Fertigstellung des 2. Bauabschnittes der Straße "Am Wald"
16.04.2004: Übergabe des automatischen Stellwerkes der UBB auf dem Bahnhof Buddenhagen einschließlich Schrankenanlage "Bahnhofstraße" und Straße "Am Wald"
15.01.2005: 1. großes Weihnachtsbaumfeuer. Es ist vorgesehen, daß dieses ebenfalls zur alljährlichen Tradition wird.
09.09.2006: Bau eines Schießstandes für die Sportschützen
11.11.2006: Anlegen einer Streuobstwiese, engagierte Bürger des Ortes steuern die Bäume bei und übernehmen persönliche Baumpatenschaften
07.09.2007: Der "Wald der Sinne", ein interaktiver Erlebnis-Lernpfad, wird in Buddenhagen feierlich übergeben
2009: Errichtung einer "Schutzhütte" und eines Freiland-Backofens auf dem Festplatz an der Feuerwehr
2011: Feierliche Einweihung des Klang-Objektes am Festplatz
2011: Gründung der "Buddenhagener Dorfgemeinschaft e.V."
2011: zeitgemäßer Ausbau der Straßen im "Vogelviertel"
01. Januar 2012: Buddenhagen wird Ortsteil von Wolgast