Klimaschutzprojekte
Neuigkeiten
- 07.09.2010: Die Stadtvertretung Wolgast und die Gemeindevertretung Buddenhagen haben zustimmende Beschlüsse zur Beteiligung/ Interessenbekundung am Projekt "500 Bioenergiedörfer in M-V" gefasst.
2.1. Integriertes Wärmenutzungskonzept für den Amtsbereich
- Entwurf Lassan
- Integriertes Wärmenutzungskonzept Hohendorf
- Integriertes Wärmenutzungskonzept Lassan
- Integriertes Wärmenutzungskonzept GS Paschenberg
- Integriertes Wärmenutzungskonzept RS Heberleinstraße
- Integriertes Wärmenutzungskonzept Technisches Rathaus
2.2. Biomassepotential und energetische Nutzungsmöglichkeiten
- Anlaufberatung Arbeitsgruppe Lassan
- Beispiel Lassan und Umland (Auszug Abschlussbericht)
2.3. Energetische Optimierung der Straßenbeleuchtung
- Energetische Optimierung der Straßenbeleuchtung
- Projektbesprechung 24.02.2010
2.4. CO2-Gebäudesanierungprogramm
- CO2-Gebäudesanierungsprogramm Zwischenstand
- Entwurf 11. Juni 2010
- Lassan Realschule
- CO2 - Gebäudesanierungsprogramm
2.5. Konzept für Öffentlichkeitsarbeit
- 03.11.10: Zusammenfassung Klimaschutzmaßnahmen
- 28.10.09: Auftaktveranstaltung
- Klimaschutz in Kommunen (Dipl.-Ing Hans Eimannsberger)
- Artikel Ostsee Zeitung 30.10.09
- 25.08.09: Beginn der Projektarbeit
IPP ESN Power Engineering
Dipl.-Ing. Christian Frilling
Telefon: 0431 - 64 95 98 12
0171 – 622 16 06
c.frilling(at)ipp-esn.d
IPP ESN Power Engineering
Dipl.-Ing. Volkmar Kämpf
Telefon : 0431-64959814
0170 - 225 40 41
v.kaempf(at)ipp-esn.de
INGENIEURBÜRO FÜR GEBÄUDETECHNIK
Dipl.-Ing. Christian Dinse
Telefon : 038377 - 4 05 33
0173 - 2352584
ch.dinse(at)ddp-zinnowitz.de
Informationen
Projektträger
Klimaschutzprojekte im Amt Am Peenestrom
Einleitung:
Der weltweit verstärkte Klimawandel ist wissenschaftlich unumstritten. Prominenteste Indikatoren dafür sind die Treibhausgase Kohlendioxid und Methan. Deren Gehalt in der Atmosphäre war seit mindestens 800.000 Jahren nie höher als heute. Sie gelten als wesentliche Ursachen für den Klimawandel, für die Häufung von Extremwitterungen, auch in Europa und damit auch in Deutschland.
Die Auswirkungen treffen zunehmend alle Regionen und die verschiedenen Lebensbereiche. In Deutschland sind besonders die Gebirgsregionen, Küstenzonen, der Rheingraben und der Nordosten von Klimaänderungen betroffen. Zentrale Infrastrukturen und Nutzungen sind gefährdet, wie die vermehrten Hochwasser und Hitzeperioden seit 1995 zeigen und Szenarien prophezeien.
Trotz medialer Aufbereitung werden die Risiken des Klimawandels aber meist noch als vermeintlich fernes Problem betrachtet, dass das eigene Handeln kaum betrifft. Zur Minderung des Klimawandels und zur Anpassung an die unvermeidbaren Folgen werden mittel- und langfristig wirksame Konzepte benötigt – sowohl zur Vermeidung weiterer klimaschädlicher Einflüsse als auch zur Anpassung an die bereits eingetretenen oder noch zu erwartenden Folgen.
Die Bundesregierung hat zugesagt, die Treibhausgas-Immissionen in Deutschland bis 2020 bezogen auf das Basisjahr 1990 um 40 % zu reduzieren und hat dafür die Eckpunkte in ein Integriertes Energie- und Klimaprogramm (IEKP) verabschiedet. Wesentliche Maßnahmen dieses Programms betreffen insbesondere die Reduzierung des Stromverbrauchs durch eine massive Steigerung der Energieeffizienz, eine Erneuerung des Kraftwerkparks durch effiziente Stromerzeuger, eine Steigerung des Anteils der erneuerbaren Energien an der Stromerzeugung, den Ausbau der Kraft-Wärme-Kopplung, die Reduzierung des Energieverbrauchs durch Gebäudesanierung, effiziente Heizungsanlagen und Produktionsprozesse, die Steigerung des Anteils der erneuerbaren Energien im Wärmesektor, eine höhere Effizienz im Verkehr und die Steigerung des Anteils der Biokraftstoffe sowie eine weitere Reduzierung von Immissionen anderer Treibhausgase, wie z. B. Methan.
Um bis 2020 tatsächlich eine 40 %-ige Treibhausgasreduzierung zu erreichen, ist die Bundesregierung auch auf die kommunale Ebene angewiesen. Denn Klimaschutz ist eine Aufgabe für alle politischen Ebenen, wobei die Kommunen eine besondere Rolle spielen.
Am 18. Juni 2008 hat das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit (BMU) eine Richtlinie zur Förderung von Klimaschutzprojekten in sozialen, kulturellen und öffentlichen Einrichtungen im Rahmen der Klimaschutzoffensive vorgestellt. In dieser Klimaschutzoffensive hat das Bundesumweltministerium auch einen Schwerpunkt auf die Unterstützung kommunaler Klimaschutzprojekte gelegt. Denn hier verdichten sich die technologischen, ökonomischen und ökologischen Herausforderungen. Auf der gemeinsamen Konferenz mit den kommunalen Spitzenverbänden führte der Bundesumweltminister Sigmar Gabriel aus, dass für die Kommunen der Klimaschutz unverzichtbar ist. Jede Gemeinde, groß oder klein, sollte daher die Chance bekommen, die Potentiale für mehr Klimaschutz zu erschließen und professionell umzusetzen. Energie einzusparen entlastet nicht nur die privaten Haushalte, sondern auch die der Kommunen. Von den Vertretern der Kommunen wurde ausgeführt, dass die enormen Verteuerungen der Energien und die nach wie vor unzureichende Finanzausstattung der Kommunen einen schnellen Handlungsbedarf erzeugt, der auch dann für sinnvoll angesehen wird, wenn die Haushalte bislang nicht ausgeglichen sind. Klimaschutz ist insofern nicht nur eine umweltpolitische, sondern auch eine haushalterische Maßnahme und sollte gerade unter den verbesserten Randbedingungen zügig angegangen werden.
Die zuständigen Gremien des Amtes Am Peenestrom haben der Verwaltung im 3. Quartal 2008 den Auftrag erteilt, einen entsprechenden Antrag zur Förderung eines Klimaschutzkonzeptes/ -teilkonzept beim Umweltministerium zu stellen.
Aufgrund der zwischenzeitlich vorgenommenen qualifizierten Voruntersuchung und einer Abstimmung mit dem Projektträger Forschungszentrum Jülich GmbH erfolgte dann im Mai 2009 die entsprechende Antragstellung zur Förderung eines Teilkonzeptes zum Klimaschutz.
Mit Schreiben vom 03.07.2009 erteilte das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, Reaktorsicherheit einen Zuwendungsbescheid für die Erstellung eines kommunalen Teilkonzeptes zum Klimaschutz. Für die Projektförderung wurde eine nicht rückzahlbare Zuwendung in Höhe von 80 % der zuwendungsfähigen Ausgaben, höchstens jedoch 82.358 €, bewilligt.
Für die Erstellung des Klimaschutzkonzeptes wurde die Arbeitsgemeinschaft DDP Ingenieurbüro für Gebäudetechnik Dipl.-Ing. Christian Dinse, Möskenweg 10a in 17454 Zinnowitz und die IPP ESN Power Engineering GmbH, Rendsburger Landstraße 196 – 198 in 24113 Kiel beauftragt.
Beschreibung / Zielsetzung
Beschreibung der Ausgangssituatio
Die Gemeinden des Amtes am Peenestrom verfügen über insgesamt rund 30 nicht kommerzielle soziale, kulturelle und öffentliche Einrichtungen (Nicht-Wohngebäude).
Hierzu zählen Schulen, Rathäuser, Gemeindebüros, Sporthallen, und Feuerwehrhäuser. Viele dieser Gebäude sind trotz laufender Instandhaltung unter energetischen Gesichtspunkten sanierungsbedürftig.
Zielsetzung des Konzeptes
Das Amt Am Peenestrom beabsichtigt ein Teilkonzept zum Klimaschutz entsprechend der „Richtlinie zur Förderung von Klimaschutzprojekten in sozialen, kulturellen und öffentlichen Einrichtungen im Rahmen der Klimaschutzinitiative" des BMU erstellen zu lassen, um die lokalen Potenziale zur Emissionsminderung zu ermitteln und durch geeignete Maßnahmen zu erschließen. Das Teilkonzept soll sich auf wichtige Schwerpunktbereiche beziehen und mittelfristig als Baustein für ein umfassendes Klimaschutzkonzept dienen.
Das Konzept soll Energie- und C02-Bilanzen sowie Maßnahmenkataloge zur Minderung von Treibhausgasen umfassen, signifikante Einsparpotentiale aufzeigen und unter Beteiligung der relevanten Akteure erstellt werden.
Neben der klimapolitischen Zielsetzung sollen gleichzeitig auch die finanziellen Einsparmöglichkeiten ermittelt werden, die sich durch eine Steigerung der Energieeffizienz und die Nutzung regenerativer Energiequellen ergeben.
Beschreibung der geplanten Maßnahmen
Es soll ein Teilkonzept zum Klimaschutz erarbeitet werden, welches aus den folgenden Maßnahmen besteht:
4.1 Integriertes Wärmenutzungskonzept für den Amtsbereich
Für fünf ausgewählte Wärmeschwerpunkte im Bereich der öffentlichen Liegenschaften wird ein integriertes Wärmenutzungskonzept erarbeitet.
Im wesentlichen werden folgende Leistungen erbracht:
- umfassende Bestandsaufnahme des betrachteten Systems
- Erstellung von teilräumlichen Grundlagenuntersuchungen als Planungsinstrument für den Einsatz der Kraft-Wärme-Kopplung, der erneuerbaren Energien und der Nutzung industrieller Abwärme:
- Ermittlung des Wärmebedarfs für Heizung und Brauchwassererwärmung (Arbeit und Leistung)
- Darstellung der Bedarfsstruktur (zeitlich, räumlich)
- Berechnung der derzeitigen C0²-Emissionen
- Grundlagenuntersuchungen zur Realisierung von komplexen Wärmeversorgungsvorhaben sowohl was die technische, als auch die organisatorische Umsetzung anbelangt
-Potenzialbetrachtung und Erstellung eines Maßnahmenkataloges
Für fünf ausgewählte Liegenschaften/Bereiche werden folgende Versorgungsvarianten untersucht und dargestellt:
- Kraft-Wärme-Kopplung (BHKW)
- mit Erdgas
- mit Bioerdgas
- Regenerative Energieträger
- Holzpellets
- Holzhackschnitzel
- Biogas
- Ermittlung und Darstellung der Energie- und C0² Einsparpotentiale
-Darstellung der gesamten sowie der klimaschutzbedingten Investitionskosten, laufenden Kosten und sonstigen wirtschaftlichen Daten
- Abschätzung der zur Umsetzung zuvor aufgezeigter Maßnahmen erforderlichen Investitionen
- Investitionen für komplexe Maßnahmen werden auf Basis einer Richtpreisanfrage ermittelt
- Wirtschaftlichkeitsbetrachtung auf Basis einer Vollkostenrechnung unter Berücksichtigung aller zu erwartenden Kosten und Erlöse, wie z.B. für Kapital, Primärenergie, Stromeinspeisung ins öffentliche Netz, Wartung, Betrieb, Personal, etc.
- Es werden die Investitionen je eingesparte t C0² dargestellt
- Darstellung der aktuellen Energiekosten und der prognostizierten Energiekosten bei Umsetzung des Konzeptes
- Ermittlung der aktuellen Energieverbräuche und -kosten
- Kostenauswertung der letzten 3-5 Jahre (Energie, Personal, Betriebsmittel, Wartung, Reparatur etc.)
- Prognose der zukünftigen Energiekosten bei Umsetzung des Konzeptes
Die möglichen finanziellen Auswirkungen für den Endverbraucher (Wärmekosten) werden in einer Sensitivitätsbetrachtung untersucht und dargestellt. Die wesentlichen Ansätze wie für den Kapitaleinsatz, Zinsen, Primärenergie etc. werden in 10 % Schritten von -50 bis +50 der Basisannahmen variiert und als Kurven/Geraden dargestellt. Mit dieser Untersuchung können Chancen und Risiken anschaulich identifiziert und dargestellt werden.
- Darstellung der Ergebnisse:
- zusammenfassendender Bericht
- Fotodokumentation
- Empfehlung weitere Vorgehensweise
- Präsentation der Ergebnisse
- Abstimmungsbesprechung/Präsentation
4.2 Biomassepotential und energetische Nutzungsmöglichkeiten
Hinsichtlich einer möglichen Stadtwerkegründung wird in Zusammenarbeit mit der regionalen Landwirtschaft (Vereine/Verbände) das Biomassepotential im Amtsbereich ermittelt. Es werden folgende Leistungen erbracht:
- Ermittlung des Potentials an
- Knickholz
- Waldholz
- schnellwachsenden Hölzern
- Biomasse aus landwirtschaftlichen Betrieben (Mais, Gülle, Grünschnitt etc.)
- Abschätzung der energetischen Nutzungsmöglichkeiten (mögliche Wärme- und Stromerzeugung aus Biogas und Holz)
- Darstellung der Ergebnisse
- Zusammenfassendender Bericht
- Empfehlung weitere Vorgehensweise
- Präsentation der Ergebnisse
- Abstimmungsbesprechung/Präsentation
4.3 Energetische Optimierung der Straßenbeleuchtung
- Betrachtung einer Modellregion (z.B. Wolgast)
- Grundlagenermittlung / Bestandsaufnahme
- Auswertung / Analyse
- Ermittlung und Darstellung der Energie- und C0² Einsparpotentiale
- Optimierung
- Darstellung der Ergebnisse
- Zusammenfassendender Bericht
- Fotodokumentation
- Empfehlung weitere Vorgehensweise
- Präsentation der Ergebnisse
- Abstimmungsbesprechung/Präsentation
4.4 C0²-Gebäudesanierungsprogramm
Für 30 ausgewählte öffentliche Liegenschaften im Amtsbereich wird ein C0²-Gebäudesanierungsprogramm erarbeitet. Im Wesentlichen werden folgende Leistungen erbracht:
- Grundlagenermittlung vor Ort (Fassadendämmung, Fenster, Dach, Heizung)
- Erstellung eines Maßnahmenkataloges:
- Darstellung der möglichen Sanierungsmaßnahmen
(z.B. Fensteraustausch, Optimierung der Fassadendämmung, Heizungssanierung, Optimierung der Heizungsregelung) - geordnet nach Kosten/Nutzen
- Darstellung der möglichen Sanierungsmaßnahmen
- Wirtschaftlichkeitsbetrachtung
- Darstellung der erzielbaren C0²-Minderung
- Darstellung der Finanzierungsmöglichkeiten mittels Contracting
- Darstellung der Ergebnisse
- Zusammenfassendender Bericht
- Fotodokumentation
- Empfehlung weitere Vorgehensweise
- Präsentation der Ergebnisse
- Abstimmungsbesprechung/Präsentation